„Da steh ich nun, ich armer Tor! und bin so klug als wie zuvor.“

Dieses Zitat hat Johann Wolfgang von Goethe in seinem Lebenswerk – „Faust: Der Tragödie Erster Teil“ geschrieben. Doch was wollte er damit eigentlich sagen? Und wird das Zitat heute noch verwendet?

Habe nun, ach! Philosophie,

Juristerei und Medizin,

Und leider auch Theologie!

Durchaus studiert, mit heißem Bemühn.

Da steh ich nun, ich armer Tor!

Und bin so klug als wie zuvor;

Heiße Magister, heiße Doktor gar,

Und ziehe schon an die zehen Jahr,

Heruaf, herab und quer und krumm,

Meine Schüler an der Nase herrum –

Und sehe, dass wir nichts wissen können!

Faust: Der Tragödie Erster Teil (Verse 354 – 364)

In dem Roman verwendete Faust in einem nächtlichen Monolog dieses Sprichwort. Göthe beschrieb damit die Wahrnehmung die Faust von sich hatte. Er hatte das Gefühl das obwohl er sich mit vielen verschiedenen Themen beschäftigt hat trotzdem noch naiv und unklug ist, wenn es ums Leben geht. Er denkt in der Bewältigung seines Lebens ist er immer noch genau so schlau wie vorher. Er verwendete den Begriff der „Tor“, weil damit Menschen beschrieben werden die töricht und unklug handeln. Sie werden auch als weltfremd beschrieben.

Heute wird das Sprichwort so eher nicht mehr verwendet. Der grundlegende Gedanke wird zwar auch heute noch verwendet aber nicht mehr mit dieser Wortwahl. Ein Beispiel dafür ist wenn einem etwas kompliziertes erklärt wird und man nicht wirklich etwas versteht, dann wird oft gesagt: „Ja und jetzt bin ich genau so schlau wie vorher.“

So ist der eigentliche Sinn zwar noch erhalten aber nicht mehr mit der ursprünglichen Wortwahl wiedergegeben.

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