Das Paulusviertel gilt als eines der schönsten Gründerzeitviertel der Stadt. Es gehört zum Hallische Stadtbezirk Nord und wird im Süden von der Ludwig-Wucherer-Straße, im Norden und Osten von der Wolfenstein und Paracelsusstraße und im Westen von der Reilstraße begrenzt.

Das Paulusviertel wurde Ende des 19. Jahrhunderts unter dem Namen „Kaiserviertel“ geplant und sollte ein repräsentatives Viertel für Professoren, Beamte und Angestellte, aber auch Verwaltungsviertel werden. Die Stadt wollte damit dem wachsenden Wohnbedarf Rechnung tragen.

Das Paulusviertel wurde „am Reißbrett“ entworfen, was auch gut sichtbar ist. Die Straßen sind netzförmig angeordnet, mit dem Rathenauplatz und dem Hasenberg als Zentrum. Auf diesem steht, weithin sichtbar, die 1903 fertiggestellte Pauluskirche. Im Paulusviertel finden sich verschiedene Bebauungsstile, meist im zeittypischen Stil des Historismus, aber auch im Jugendstil z.B.in der Schleiermacherstrasse und Neues Bauen in der Albert-Schweitzer-Strasse. Wobei die Prächtigkeit der Gebäude von innen nach außen abnimmt. So lassen sich im Zentrum, beispielsweise in der Schleiermacherstrasse, großzügige Stadtvillen oder bürgerliche Wohnhäuser finden. Nach Außen kommen dann Mietshäuser mit teilweise großen begrünten Hinterhöfen, so beispielsweise in der Fischer-von-Erlach Strasse. Ein Gebäude, welches besonders hervorsticht, ist die 1902 im Stil des Historismus gebaute Landwirtschaftskammer und späterer Sitz der Landesregierung Sachsen-Anhalt. Heute gilt das Paulusviertel als eines der beliebtesten Wohnviertel Halles.

Quellen: